Das Leben des Heiligen Franziskus wird in neun Szenen
dargestellt, wie zum Beispiel der Skandal auf dem Domplatz in Assisi
oder die Begegnung mit einem Aussätzigen und dem Zusammentreffen mit
Sultan Chamil el Melek. In diesem Stück geht es um die innersten Fragen
eines Menschen. Es beginnt in der kleinen Kapelle Portiuncula, wo
Franziskus auf dem Sterbebett liegt und der Bitte des jungen Bruders
Angelo nachkommt, von seinem Leben zu erzählen. „Noch einmal will ich
zurückschauen“. Die Gespräche zwischen Franziskus und Angelo führen in
die jeweilige Szene ein.
Eigentlich geht es Herr Tiger sehr gut. Er hat eine gemütliche Wohnung, geht jeden Tag zur Arbeit und spielt ab und zu mit den Nachbarkinder im Hof Verstecken. Und doch fühlt er sich zunehmend unwohler. Denn alle um ihn herum sind immer so überanständig, ja, fast langweilig. Er spürt eine Wildheit in ihm aufkommen. Und eines Tages hat Herr Tiger eine ganz wilde Idee! Die Geschichte beschreibt in ausdrucksstarken Bildern das jeder seinen Freiraum braucht um sich selbst zu entwickeln, aber ohne dabei anderen auf die Füße zu treten.
Vor
den Toren von Notre Dame verkauft eine junge Zigeunerin Souveniere.
Hinter den Mauern der Kirche lebt ein Priester in seiner Welt. Während
einer Sonnenfinsternis, die nur Sekunden dauert, träumen sich die beiden
in eine Zeit vor 500 Jahren und erspielen eine Geschichte von Liebe und
Tod. Denn in unseren Träumen leben die Geschichten unseres Blutes und
das Blut ist ein Fluss in die Vergangenheit…
Ein eitler Hauptmann, der nur sich selbst liebt, ein Priester, der sich der Liebe verweigert, eine Kreatur, die niemand lieben mag und eine Frau, die nur für die Liebe geschaffen scheint. So gehen alle in die Irre, weil es scheinbar keinen anderen Weg für sie gibt. Der Mensch ist in der Gerechtigkeit von unwahrscheinlicher Primitivität und im Widerspruch zu seiner Intelligenz. Es gibt nur einen schmalen Grad der Liebe, der sich durch die Zeit schlängelt und den wir oft nur im Traum ertasten.
Heilige, Gnome und
musikalische Vögel, mit diesen Stichworten könnte man das
diesjährige herbst-speci-spectacel, das kleine
Figurentheaterfestival in Hürtgenwald-Vossenack kurz und bündig
zusammenfassen.
Eröffnet wurde das
Festival am Freitag 15.11.2019 durch die ortsansässige
Marionettenbühne De Strippkes Trekker, die mit „NUDO-Franz von
Assisi“, das Leben dieses so aktuellen Heiligen beeindruckend auf
die Bühne brachte.
Hervorzuheben ist
dabei, dass es sich um ein gemischtes Ensemble aus älteren und
jugendlichen Puppenspielern handelt, das es verstand, die
Zuschauerinnen und Zuschauer im ausverkauften Theatersaal ins
12.Jahrhundert zu entführen und die radikale Wandlung eines jungen
Mannes spannend und kompakt zu erzählen.
Eine gelungene
Eröffnung und wohlverdienten, langanhaltenden Applaus für diese
Inszenierung.
Für die Kinder,
deren Eltern und Verwandten, zeigte am Samstag 16.11.2019 dann
Stephan Wunsch vom rosenfisch Figurentheater /Eschweiler die
berührende Geschichte vom „Tomte Tummetott“ nach Astrid
Lindgren. Dem Puppenspieler gelang von Beginn seines Spiels, die fast
80 gebannt zuschauenden Kinder und Erwachsenen in sein Spiel
hineinzuziehen- er erklärte anschaulich und leicht v erständlich
schwedische Worte, spielte gekonnt auf einem original schwedischem
Instrument, führte die Tischfiguren behutsam und geschickt, dass man
selbst als Erwachsener in den wunderbaren Bann dieser nordischen
Geschichte gezogen wurde.
Ganz anders dann die
Abendinszenierung: „birds on strings“ – ein Experimentiertheater
mit Claire Goldfarb aus Belgien, die es meisterhaft verstand auf
ihrem Cello die verlockensten Töne erklingen zu lassen, die mit
ihrer Stimme die Vogelgestalten becircte und umwarb. Stefan Wunsch
führte diese vogelartigen Figuren mit Bravour; teils an Fäden,
teils als Hand- und Großfigur- er verkörperte diese Gestalten oft
bis in die kleinsten Gesten und Bewegungen. Großes Figurentheater,
das dem Publikum völlige Aufmerksamkeit abverlangte und nicht mit
einem Fernsehabend im gemütlichen Wohnzimmer daheim zu vergleichen
war.
Ein Festival muss
auch immer vom Austausch der Puppenspieler untereinander, von
Begegnung und Feier begleitet werden. Diesmal war alles sehr
familiär, war die Künstlerklause für die langen Abende ein
zauberhafter Rückzugsort und ergänzte Spiel auf der Bühne,
Anspannung und Lampenfieber, Diskussionen und freundschaftliches
Beisammensein.
Wir Puppenspieler
und Puppenspielerinnen wissen, dass Kultur, dass das Erlebnis von
Bühne und Musik, dass der Austausch und die Auseinandersetzung mit
gerade Erlebtem den Horizont von Publikum und „Künstlern“
erweitert und schärft. Dafür ein herzliches Dankeschön!